| Sie ist die Göttin 
des Schicksals, die den Lebensfaden spinnt und das Gewebe hervorbringt, das alles 
Leben vereint. Ihr Spinnrad ist das Rad der Sterne, ihre Fäden sind die Fäden 
des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt. Ihr Schloß ist ein Abbild der 
spiralig angelegten Spinnwebe. Die Menschen der alten Zeit sahen es im Sternbild Corona Borealis (Nördliche Krone) am Nordhimmel, wo ihrer Meinung nach die Seelen neu erschaffen wurden. Die Spiralform, auf der die Spinnweben aufbauen, ist ein uraltes und fast universelles Symbol der Neuerschaffung und Wiedergeburt. Es ist das spiralförmige 
Labyrinth von Leben und Tod. | |
| In allen Dingen wohnt 
eine geistige Lebenskraft, die im Rhythmus der Erde selbst pulsiert. Diese Lebenskraft ist wie ein Netz in sich verbunden, sie ist ein Gewebe, das den Kosmos zusammenhält und ihm Leben spendet. Je mehr unser Verständnis 
und unser Bewußtsein wachsen, um so deutlicher erkennen wir die Wirkungsweise 
dieses Gewebes und seiner immer feiner werdenden Reiche.  Jede Schwingung auf dem Gewebe erzeugt an einer anderen Stelle eine Vibration - wie Wellen von einem Stein, der in einen Teich geworfen wird. Das Symbol der Webergöttin 
ist die Spinne, und ihr Gewebe wurde einst als Muster des Lebens selbst verstanden. 
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| Es ist allen göttlichen Spinnerinnen und Weberinnen, wie auch den Göttinnen des Schicksals heilig. Man sagt zuweilen, daß die Spinnwebe das 13. Sternbild des Tierkreises ist und das Schicksal symbolisiert. Die Spinne formt ihr Gewebe mit handwerklicher Geschicklichkeit und Geduld, manchmal korrigiert sie ihre Arbeit und beginnt von neuem, bis alles stimmt. Sie lehrt uns, wie wir 
ein Gewebe erzeugen, aber auch, wie wir es auf magische Weise in Schwingung versetzen, 
um die erwünschte Wirkung und deren Reichweite zu bestimmen.  | |
| Die Spinne 
weiß, wie die Ereignisse auf dem Gewebe voranschreiten und was sie bedeuten. Die acht Beine der Spinne 
symbolisieren  Die Göttin spinnt den Schicksalsfaden eines Menschen je nach seinen Handlungen im Gewebe des Lebens. Insofern können wir sie auch als Göttin der Gerechtigkeit betrachten, die bereit ist, das Muster des Gewebes zu verändern oder den Faden mit ihrem Messer zu durchtrennen. 
 Er ist auch den Geistern der göttlichen Rache heilig, die vom Himmel auf die Erde herabgeschickt werden, um Gerechtigkeit einkehren zu lassen. Das Krafttier der Göttin 
der Gerechtigkeit ist der geisterhafte Jagdhund.  Viele britische Sagen erzählen von der wilden Jagd einer Meute von Geisterhunden, die durch die Nacht fliegen, um Übeltäter zu verfolgen. Manchmal erscheinen als Beutetiere ein weißer Hirsch oder ein weißer Wildeber - beides Seelentiere - oder aber auch die Seelen der Verdammten. Geübte Magier riefen 
manchmal die Kraft der wilden Jagd an, um Menschen zur Strecke zu bringen, die 
große Übeltaten begangen hatten - aber das mußte mit großer 
Vorsicht geschehen: Denn wenn der Anlaß nicht gerecht ist, wird die wilde 
Jagd denjenigen mit sich forttragen, der sie beschworen hat. | |