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Warum ist die Mondin so wichtig?  Alle 
Bereiche, in denen die Mondin für uns bedeutsam ist, zu erörtern würde 
mehrere Bände füllen.    Beispielsweise, 
»Lunare Einflüsse in der Landwirtschaft«, oder auch: »Mond 
und Ernährung, eine Studie über lunare Einflüsse auf die Eßgewohnheiten«,oder: 
»Mondin und Empfängnis«  ein ganzes Bücherregal.   
 Ich 
führe also nur einige Beispiele dafür an, wie sie auf uns einwirkt.  
 Die 
Mondin regiert die Zeit, zu der die Fruchtbarkeit eintritt durch die Göttin 
Mens,  deren Name »der rechte Moment«bedeutet.   
 Wenn 
man so darüber nachdenkt, hängt eigentlich alles von der Fruchtbarkeit 
ab.    Nationen 
sind von der Fruchtbarkeit abhängig  ohne sie keine Staatsbürger, kein 
Handel, kein Geschäft. Zugleich war die Mondin auch unser Untergang. Als 
wir es lernten, Nahrung nach der Mondin anzupflanzen, begannen wir zum erstenmal 
in der Geschichte mehr Nahrung als notwendig zu erzielen. Der Nahrungsüberschuß 
bedeutete, dass wir eine größere Bevölkerungszahl versorgen konnten 
und die Männer nicht mehr um des Überlebens willen jagen mussten. Es 
muss bei den Männern eine mächtige Unzufriedenheit hervorgerufen haben, 
dass ihre Hauptbeschäftigung sich von einer Lebensnotwendigkeit in einen 
nostalgischen Sport verwandelte. 
Das menschliche Männchen hatte sich als Mitversorger entwickelt und nun gab 
es auch ohne das Wild, das es heranschleppte, genügend zu essen.  
 Sein 
grundlegender Jagdinstinkt wurde in Kriegsführung (oder Handel) umgelenkt, 
weil der Nahrungsüberschuß auch längere Streifzüge vom Hauptlager 
weg möglich machte. Der Nahrungsüberschuß wurde zum Treibstoff 
für militärische Abenteuer, die sich immer weiter ausdehnten, bis die 
gesamte Gesellschaft umstrukturiert wurde, um sie zu unterstützen. Je erfolgreicher 
die lunare Landwirtschaft wurde, um so mehr wucherten die kriegerischen Kulturen.   
 Die 
Mondin und die Frauen haben einen uralten Pakt miteinander.   
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|  | Wir 
     beziehen unsere magischen Kräfte von der Mondin.   
     
Wir 
haben unser Wissen über die Landwirtschaft von der Mondin bezogen. Wir erschufen 
Kulturen, die sich um die Mondin drehten und Wohlstand. Wir haben die Mondin in 
unseren Körpern. Sechzig Prozent aller Geburten beginnen nachts, zur Zeit 
der Mondin, und vierundzwanzig Stunden vor der Vollmondin steigt die Geburtenrate 
in Kliniken dramatisch an. Wenn du nach alter Sitte im Mondschein einen Garten 
anlegst, wirst du feststellen, dass dein Garten schöner aussieht und alles 
ordentlich wächst.   Die 
Ernte hält sich trocken, wenn du sie zur Vollmondin einfährst. Dein 
Haar wird schneller wachsen, wenn du es während zunehmender und langsamer, 
wenn du es während abnehmenden Mondin schneidest. So eng war in alten Zeiten 
unsere Verbindung mit der Mondin, dass jeder Schritt im Leben in Übereinstimmung 
mit der Mondin geplant wurde und alle wussten, wie sie gerade stand. Sie war wie 
die Medien heutzutage  allgegenwärtig, dominierend und meinungsbildend. 
Die Aktivitäten der Welt wurden durch die Mondin regiert und das funktionierte 
auch. Die Mondin war unser besonderer Wegweiser durch Ernte und Schönheitspflege, 
Kinder machen und Lustbarkeiten. Die Mondin war Zeugin unserer Romanzen, unserer 
ersten nächtlichen Aktivitäten, unseres Nachtlebens und unserer Träume.  
 Die 
Nahrung war eher zum Erhalt der Armeen da als für die Bevölkerung. Heute 
erleben wir den gleichen Missbrauch unserer Ressourcen, wo das Militär Milliarden 
für die Aufrüstung bekommt und Frauen, Kindern und alten Leuten ihr 
ohnehin mageres Auskommen gekürzt wird. Die zunehmende gegenseitige Feindseligkeit 
innerhalb der männlichen Bevölkerung war eine weitere Auswirkung des 
Übergangs vom solaren Östrus zur lunaren Menstruation. Denn da die weibliche 
sexuelle Verfügbarkeit jetzt ständig gegeben war, war der Wettkampf 
um die Frauen nun ein Dauerthema und drückte sich in der Aggression und der 
Gewalt von Mann gegen Mann (aber auch gegen die Frauen) aus. Der Krieg diente 
bis zu einem gewissen Grad als grausame Abhilfe gegen eine andere Auswirkung der 
das ganze Jahr währenden Fruchtbarkeit  die Überbevölkerung. | 
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