Wie soll ich Gefühle beschreiben,
wie soll ich das,
was mir selbst als eine Offenbarung erschien,
beschreiben können?

Wenn ich schreibe,
das die Göttin mich berührt hat
und meine diffusen Gedanken und Visionen
in eine Schemata von Buchstaben hat ordnen lassen,
so ist es viel viel mehr.

Es ist eine spirituelle Geburt gewesen, ohne die Möglichkeit wieder zurückgehen zu können - da dies aber erst der Anfang war - nackt und verletzlich und gleichzeitig neu erstarkt in eine Welt zu kommen, an der sich nichts verändert hat, in der ich mich selbst täglich veränderte und somit doch eine Veränderung eintrat - so wie ich einen Raum betrete und staunend da stehe und nicht genau weiß, ob ich wirklich dahin gehöre oder ob es nur eine Illusion ist - um dann wiederum zu erfahren, das ich doch da sein darf, und das ich auch etwas berühren darf, das ich in Spiegel schauen darf und etwas anderes sehe, als in meinen inneren, verzerrten Bildern, die aus meiner tiefsten Seele empor steigen wie sanfter Nebel an einem Morgen im Herbst...

Wie soll ich das Glück beschreiben, die Tränen, die aus einem inneren See langsam hochschaukeln und mich blind werden lassen im Angesicht der Schönheit und Erhabenheit der Natur und wie soll ich die Empfindungen beschreiben, die sich wie ein Schleier um mich hüllen und mich sanft im völligen Einklang mit dem seichten Wind tanzen lassen?

Wie soll ich die Qualen beschreiben, die sich von meinem Herzen hoch in meine Kehle schoben um sich aufzulösen wie Schnee im gleißenden Licht Sonne?

Wie den Schmerz, den unerträglichen bitteren Schmerz, der sich wie ein Vulkanausbruch seinen Weg nach Außen bahnt und nach Freiheit lechzt und endlich, endlich, nach so langer Zeit verabschiedet werden will...

Wie soll ich die vielen Stunden in den unzähligen Nächten beschreiben, die ich voller Verzweiflung und Wut durchlebte und dieser Zorn wie eine grobe Säge stetig an meinen Knochen sägte, sie aushöhlte und brüchig werden lies?

Wie soll ich die unbändige sprachlose Wut in mir beschreiben, die mich lähmte und zu einem hilflosen Stück Mensch machte, abhängig von der Zuneigung und Liebe anderer?
Wie ein Blatt im stürmischen Wind lies ich mich hin und her treiben und verfluchte den Tag, an dem ich geboren wurde.

Und dann den Tag wo ich an einer Ampel stand und mich wie ein Faustschlag in meinen Magen die Erkenntnis traf, daß ich mich doch selbst verfluchte, und nicht meine Mutter?
Das ich mich selbst haßte und nicht die anderen?
Und dann die Erkenntnis, das ich diejenige war, die selbst jetzt noch, 47 Jahre nach meiner Geburt, in den Preßwehen lag, und auf dem von mir verlorenen Schleim meines "anderen in den Hintern kriechen", immer wieder ausrutschte?

Ich bin es - ich - und auch du - wir sind es ....

Wie soll ich die den liebevollen Abschied und die Würdigung beschreiben, die mir soviel Leben, Freiheit und ein Gefühl von unermeßlicher Freude - wie beschreibe ich den Triumph einer Seele, die sich aus Steinhügeln manifestiert, wächst und zu fliegen lernt?

Wie aus einer tiefen Quelle ergießt sich all das Leid zu einem Fluß und fügt sich in den ewigen Strom der ungeweinten Tränen, die sich im Gebet zu einem wundervollen See sammeln um anderen Nahrung zu sein?

Trinke aus meinem See und die Göttin wird dich nähren, esse von meinem Kraut und du wirst erstarken im Licht der aufgehenden Mondin?

Nimm aus dem Feuer einen Stab und erleuchte damit die Nacht, laß Kräuter sanft in ihrem Rauch deine Botschaft zu den Göttern tragen und tanze - Lady - tanze, stampfe und freue dich Eins zu sein mit allem was dich umgibt.

Laß die Flammen hoch auflodern und lege in's verzehrende Feuer alles das, was dich so klein gehalten hat, verbrenne deinen Kokon - und mit der Asche reibe deinen Körper ein, fühle ihn, diesen Tempel der Göttin und verschmelze mit ihr.

Singe, tanze und trommele, trinke aus dem goldenen Kelch köstliches Wasser und lasse es alle wissen: du bist neu geboren und ganz einfach glücklich - genieße es - bade anschließend in dem See und steige wie eine Göttin empor und fliege mit dem Falken weit und sei einfach frei - frei - frei...

Lösche dann sorgfältig das Feuer und gehe singend aus dem dunklen Wald in den immer heller werden Tag und sei einfach du selbst...