In der Nacht  

Wieder eine Nacht ohne Sterne, ohne die Mondin, 
die von dunklen Wolken verborgen wird. 
Es regnet, der Abfall der Helligkeit, des Tages wird weggespült. 
Ich höre nur den Wind, er schreit, er trägt viele ungeweinte Tränen und Seufzer. 
Menschen in Autos die vorbeifahren, scheinen vor ihm auf der Flucht zu sein. 
Es ist spät, viel zu spät um früh aufstehen zu können... 
Der Wind trägt so viele Töne. 
Leise, wohlklingende, flüsternde, klagende, mutlose, verzweifelte Rufe 
verhallen ungehört in dem Vakuum des Unendlichen...  
Ich lausche, höre zu und versuche zu verstehen... 
Ich lasse mich treiben, mit all meinen Träumen und Illusionen, mit all meinen Ängsten,
die verweht werden wie die Nebelschwaden am frühen Morgen. 
Sie werden zerrissen vom Wind wie ein verbrauchtes Stück Plakat auf der Straße. 
Niedergedrückt vom Wind auf den Asphalt, wo sie dann liegen bleiben.  

 

Und am Tag tritt man auf ihnen herum, stampft sie tiefer in den Schlamm, 
bis sie nicht mehr zu erkennen sind...  
Die Nacht 
Dunkelheit, wie ein schwarzes Tuch hüllt sie alles ein. 
Verdeckt behutsam die Wunden, die der Tag schlug. 
Umhüllt den Schmerz gnädig mit Hilfe mit trügerischer Hoffnung. 
Sie läßt Gefühle wahr werden in der Stille. 
Ich lasse mich treiben hoch - immer höher - alles wird so klein - so bedeutungslos,
so unwichtig...  

 

Ich lasse mich tragen, wie auf Flügeln gleitend auf Tönen die nur ich höre 
mit Ohren, die am Tage sie nicht hören können. 
Ich lasse mich tragen von der Hoffnung in das Licht, in die Wärme. 
Es wird immer heller die Dunkelheit bleibt unter mir, wie ein Leichentuch,
glitzernd im Regen. 
Alles bleibt hinter mir, alles bleibt unter mir... 
Ich fühle mich getragen von dem Wind der Hoffnungslosigkeit, stark ist er... 
Übermächtig hält er mich umklammert, nimmt mir die Luft, nimmt mir Energie, 
er lähmt mich - spielt mit mir - dieser Wind... 
Und dann läßt er mich einfach fallen, ich schreie in das Dunkel, 
schlage auf und fühle mich wieder in dieser sternenlosen Nacht 
die die Mondin verbirgt, so als wolle sie nicht, das ich sie sehe 
und meine Sehnsucht, meine Träume ein Zuhause finden... 

 

 

"Beurteile niemals Deine Möglichkeiten danach, 
was Deine Augen sehen können, 
sondern danach, 
was Dein Geist sich vorstellen kann." 

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