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Werden Klone schneller alt? Kaum
aus der Pubertät, schon ein Greis: Das Klonschaf Dolly leidet unter
Rheuma.
In den allermeisten Fällen sterben die geklonten Tiere jedoch vor oder kurz nach der Geburt. Als Hauptproblem gilt die Tatsache, dass das Erbgut in erwachsenen Körperzellen im Gegensatz zu embryonalen Zellen verändert ist. So werden meist weite Bereiche der DNA mit kleinen Molekülen, den Methylgruppen, markiert. Diese Teile des Erbguts werden dann nicht mehr abgelesen. Bislang kann diese Markierung nicht wieder rückgängig gemacht werden. Dass aus der entsprechend markierten DNA dennoch ein gesundes Klontier entstehen könnte, hielten viele Wissenschaftler bis zu Dollys Geburt für unmöglich. Wir
wissen schon, dass es eine ungewöhnliche Häufigkeit von Todesfällen
bei der Geburt geklonter Tiere gibt?, sagte Ian Wilmut vom Roslin Institute
in Edinburgh, einer von Dollys ?Vätern?, im britischen Rundfunk.
Viele
Tierschutz-Organisationen und Gegner der Klonierungs-Versuche fordern
dagegen ein Ende der Technik. Auch die Anleger an der Londoner Börse
zeigten deutlich, was sie von Dollys Krankheit hielten: Die Aktien der
Firma PPL Therapeutics, die die Erkenntnisse des Dolly-Teams vermarktet,
verloren binnen Minuten rund 15 Prozent an Wert. Auf jeden Fall wird Dollys
jugendliche Alterserkrankung das Augenmerk der Wissenschaftler stärker
als bisher auf die Spätfolgen ihrer Forschung lenken |